Was bedeutet finanzielle Zufriedenheit in der Praxis der Honorarberatung?
Gute Honorarberatung hilft, die richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Das heißt, Ihre Kundinnen und Kunden haben Kontrolle über ihre Finanzen und erreichen ihre Ziele. Das ist ein gutes Gefühl. Kundinnen und Kunden verspüren finanzielle Zufriedenheit.
Die honorarbasierte Beratung ist wie gemacht für das Konzept der finanziellen Zufriedenheit. Beraterinnen und Berater begleiten und unterstützen ihre Kundinnen und Kunden auf diesem Weg. Zu Beginn einer Beratung stellen sie erstmal einige wichtige grundlegende Fragen:
- Hat die ratsuchende Person einen Überblick über ihre Einnahmen und Ausgaben?
- Sind die Budgets richtig eingeteilt?
- Kann sie laufende Rechnungen bezahlen?
- Hat sie Schulden?
- Wenn ja, wie hoch sind diese Schulden und wie hoch sind die Zinsen?
- Hat sie Konsumschulden mit hohen Zinsen?
- Nutzt sie Arbeitnehmervorteile wie zum Beispiel Rentenbeiträge ihres Arbeitgebers?
- Bildet sie Reserven für unerwartete Ereignisse?
Die Grundlage für die finanzielle Zufriedenheit ist der Überblick über die alltäglichen Finanzen. Diese sollten Kundinnen und Kunden im Griff haben. Im ersten Schritt können zum Beispiel Haushaltsbücher dabei helfen. Diese kann man in einer Excel-Tabelle führen oder eine App nutzen. Konsumschulden, die im schlechtesten Fall hoch verzinst sind, sollten zunächst getilgt werden. Ein Finanzplan kann helfen einen detaillierten Überblick zu bekommen. Wenn das geklärt ist, können Kundinnen und Kunden über die Geldanlage und Vorsorge nachdenken.
Wie können Ihre Kundinnen und Kunden ihren finanziellen Spielraum erhöhen?
Mit einigen Maßnahmen können Ihre Kundinnen und Kunden den finanziellen Spielraum relativ einfach erhöhen.
Mit wenig Aufwand weniger Geld ausgeben oder mehr Geld vom Arbeitgeber zu erhalten, ist motivierend. Es stärkt das Gefühl der Kontrolle über die eigenen Finanzen. Ihre Kundinnen und Kunden werden selbstbewusster im Umgang mit Geld. Sie trauen sich mehr zu und werden entscheidungsfreudiger. Die finanzielle Zufriedenheit ist gleichermaßen Ursache und die Folge. Also: Wer sich erfolgreich um seine Finanzen kümmert, fühlt sich damit wohler und wird selbstbewusster. Kundinnen und Kunden beschäftigen sich selbstsicher mit dem Thema und nehmen gerne Termine in der Finanzberatung wahr
Dazu gehört, die Ausgaben nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Wer das tut, findet wahrscheinlich Sparpotenziale.
Folgende Fragen sollten Sie stellen:
- Wofür geben Kundinnen und Kunden monatlich oder jährlich Geld aus?
- Welche Versicherungen, Mitgliedschaften, Abonnements oder Tarife bestehen und sind vielleicht zu teuer oder überflüssig?
- Welche Ausgaben gehen vielleicht unbemerkt vom Konto ab?
Kurzfristig die Einnahmen zu erhöhen, ist schon schwieriger. Trotzdem sollten Ihre Kundinnen und Kunden überprüfen, was ihre Arbeitgeber zu bieten haben. Gibt es etwa vermögenswirksame Leistungen? Wer Anspruch darauf hat, muss in der Regel aktiv werden, damit die Beiträge auch wirklich fließen. Bietet der Arbeitgeber Zuschüsse zur Altersvorsorge an? Bei der Altersvorsorge lohnen sich die Angebote der Arbeitnehmer nicht in jedem Fall. Jetzt sind Sie als Beraterin und Berater gefragt: Prüfen Sie mit Ihren Kundinnen und Kunden das Angebot. Ermitteln Sie individuell, on die Arbeitgeberbeiträge den finanziellen Spielraum ihrer Kundinnen und Kunden in der Zukunft erhöhen. Wägen sie gemeinsam heutige Ausgaben gegen zukünftige Ziele ab.
Wie wichtig ist die Risikoreserve für die finanzielle Zufriedenheit?
Eine Geld-Risikoreserve sichert Kundinnen und Kunden ab. Sie fördert die finanzielle Widerstandsfähigkeit. Ihre Kundinnen und Kunden müssen keine Angst mehr haben, in kurz- oder langfristige wirtschaftliche Notlagen zu geraten.
Die Risikoreserve kann aus den folgenden Anlagen bestehen:
- ausreichende Barreserven
- schnell liquidierbare Anlagen
Die Risikoreserve sichert unerwartete Kosten und plötzlich wegbrechende Einnahmen ab. Man nennt das auch Ausgabenschocks und Einkommensschocks. Ausgabenschocks entstehen beispielsweise, wenn ein teures Elektrogerät kaputt geht und dringend ersetzt werden muss. Einnahmenschocks reduzieren das zur Verfügung stehende Budget, zum Beispiel durch unerwartete Krankheit.
Ersparnisse für Notfälle vermitteln ein Gefühl von Sicherheit. Sie sorgen für innere Ruhe. Kundinnen und Kunden wissen, dass sie sich nicht kurzfristig zu hohen Zinsen verschulden müssen. Das ist ein wichtiger Bestandteil von finanzieller Zufriedenheit.
Für Ausgabenschocks, also einmalige Ausgaben, hilft eine Risikoreserve. Die Beratung hilft dabei, die richtige Höhe für die finanziellen Reserven zu finden. Als Faustregel werden oft 3-Monatsgehälter genannt, die auf dem Bank- oder Tagesgeldkonto gehalten werden. Zur Orientierung ist diese Größenordnung durchaus geeignet. Die richtige Risikoreserve ist jedoch subjektiv. Sie richtet sich nach den individuellen Risikopräferenz Ihrer Kundinnen und Kunden.
Für den Einkommensschock, also ausbleibenden Einnahmen, müssen sich Kundinnen und Kunden ausreichend absichern. Kundinnen und Kunden benötigen hier eine persönliche und ungebundene Beratung. So legen sie individuell fest, in welcher Form und in welchem Umfang sie sich am besten absichern.
Für Einkommensschocks sollte eine höhere Reserve gebildet werden. Im besten Fall sollten Betroffene davon alle ihre Ausgaben drei bis sechs Monate lang zahlen können. In diesem Fall hängt die Höhe der Reserve von verschiedenen Faktoren ab. Beispielsweise, wie hoch das Einkommen ist und in welche Höhe monatliche Ausgaben anfallen. Wichtig ist aber auch, welche Vorerkrankungen es in der Familie gibt, ob der Arbeitsplatz sicher ist oder wie leicht die Suche nach einer neuen Stelle fallen würde.