Der ungewisse Kurs der US-Regierung in der Handelspolitik hat zu erheblichen Verwerfungen an den Märkten und zu wirtschaftlichen Störungen geführt. US-Echtzeitdaten zeigen eine deutliche Abkühlung und sinkende Exportvolumen im ersten Quartal an, auch im Euroraum und in Großbritannien lässt die Konjunktur nach. Wegen der hohen Unsicherheit haben wir unsere Prognosen für Wachstum, Inflation und Beschäftigung in den USA, im Euroraum und in Großbritannien revidiert.
Wegen der voraussichtlichen Auswirkungen der Zölle und der hohen politischen Unsicherheit haben wir unsere Wachstumsprognose für die USA gesenkt und unsere Inflationsprognose angehoben.
Wachstum: Echtzeitsignale zeigen eine deutliche Abkühlung im ersten Quartal an. Für das Gesamtjahr rechnen wir mit einer Wachstumsrate von unter 1% und damit einen Prozentpunkt weniger Wachstum als zuvor.
Inflation: Ebenfalls wegen der Zölle haben wir unsere Inflationsprognose für 2025 deutlich auf knapp 4% angehoben.
Geldpolitik: Wir erwarten zwei Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte (Bp) in der zweiten Jahreshälfte, womit das Fed-Zielband für die kurzfristigen Zinssätze auf 3,75 bis 4% fiele. Unsere Jahresendprognosen liegen um 0,25 bis 0,50 Prozentpunkte über dem Marktkonsens.
Arbeitsmarkt: Im März lag die Arbeitslosenquote bei 4,2%, unsere Jahresendprognose haben wir von 4,5 auf 5% angehoben.
Die Aussicht auf höhere Zölle und die damit verbundene Unsicherheit dürften die Wachstumsgewinne durch die deutsche Haushaltsausweitung aufwiegen, die wir im vergangenen Monat prognostiziert hatten.
Wachstum: Wir erwarten in diesem Jahr einen Anstieg der effektiven Zollsätze für Waren aus dem Euroraum von rund 15% — mit Folgen für die Konjunktur: Die Wachstumsrate für das laufende Jahr dürfte bei unter 1% liegen, für 2026 erwarten wir rund 1%.
Inflation: Die 12-Monats-Kerninflation (ohne die volatilen Lebensmittel- und Energiepreise) ist im März auf 2,4% gestiegen, bis Jahresende erwarten wir eine Rate von knapp unter 2%.
Geldpolitik: Am 17. April hat die Europäische Zentralbank den Leitzins für ihre Einlagefazilität zum sechsten Mal in Folge um einen Viertelpunkt und zum siebten Mal seit 2024 auf jetzt 2,25% gesenkt.
Wir rechnen mit zwei weiteren Zinssenkungen auf 1,75% bis Jahresende.
Arbeitsmarkt: Der schwache Wachstumsausblick wird voraussichtlich auch auf den Arbeitsmarkt durchschlagen. Bis Jahresende dürfte die Arbeitslosenquote von ihrem derzeitigen Rekordtief von 6,1% auf etwa 6,5% ansteigen.
Die britische Wirtschaft kämpft mit eigenen Problemen, die wahrscheinlich größeren Einfluss haben werden als die Entwicklungen in den globalen Handelsbeziehungen.
Wachstum: Wir haben unsere Wachstumsprognose für das laufende Jahr nur geringfügig auf jetzt 0,5% gesenkt, zumal wir in unserer vorherigen Prognose bereits schwächere Frühindikatoren (insbesondere am Arbeitsmarkt) berücksichtigt hatten. Steuererhöhungen, die anhaltend restriktive Geldpolitik und das schwache internationale Umfeld belasten die Nachfrage.
Inflation: Die 12-Monats-Kerninflation, aus der unter anderem die Preise für Lebensmittel und Energie herausgerechnet werden, lag im März bei 3,4%, mit einer Rückkehr zum 2%-Ziel der Bank of England (BoE) rechnen wir nicht vor 2026.
Geldpolitik: Wir gehen davon aus, dass die BoE ihren Leitzins bis Jahresende weiterhin vierteljährlich um 0,25 Prozentpunkte von heute 4,5 auf 3,75% senken wird.
Arbeitsmarkt: Wir gehen davon aus, dass die Arbeitslosenquote von 4,4% (Dezember-Februar) bis Jahresende auf 4,8% ansteigen wird.
Wegen der Lohn/Preis-Spirale rechnen wir weiterhin damit, dass die Bank of Japan (BoJ) ihre Zinsen trotz des ungewissen Ausblicks für den Welthandel langsam anheben wird.
Wachstum: Sinkende Preis-Wettbewerbsfähigkeit und schwächere US-Nachfrage nach japanischen Waren werden die japanische Wirtschaft voraussichtlich einen halben Prozentpunkt Wachstum kosten: Wir rechnen in diesem Jahr mit einer Wachstumsrate von unter 1%. Gleichzeitig sorgen hohe Unternehmensgewinne und der strukturelle Arbeitskräftemangel für beständiges Lohnwachstum, weshalb wir eine Erholung der Binnennachfrage und eine Kerninflation von rund 2% erwarten.
Geldpolitik: Wir gehen davon aus, dass die BoJ ihren Leitzins von derzeit 0,5 auf 1,0% anheben wird, wegen der wachsenden Unsicherheit im Welthandel steigt jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen zum Jahresende unter diesem Niveau liegen werden.
Die chinesische Wirtschaft ist im ersten Quartal deutlich gewachsen, das globale Handelsumfeld lässt jedoch für die Zukunft magere Wachstumsraten erwarten.
Wachstum: Wir haben unsere Wachstumsprognose von 4,5% auf knapp über 4% gesenkt, wobei wir Negativrisiken für dieses Szenario sehen. Das Politbüro hat zuletzt Konjunkturmaßnahmen angekündigt, wir gehen jedoch nicht davon aus, dass die Impulse die Auswirkungen der US-Zölle vollständig ausgleichen können.
Inflation: Wir erwarten für das laufende Jahr eine Kerninflation von etwa 0,5% und eine noch niedrigere Gesamtinflation. Zwar machen Lebensmittel etwa 30% des chinesischen Verbraucherpreisindexes aus, außerdem könnten die Preise für importierte landwirtschaftliche Erzeugnisse steigen; der schwächere Konjunkturausblick für die Weltwirtschaft lässt jedoch niedrigere Energie- und Rohstoffpreise erwarten, die den Inflationseffekt der Lebensmittel ausgleichen dürften.
Geldpolitik: Weitere Konjunkturimpulse sind wahrscheinlich. Wir erwarten, dass die PBoC den 7-Tages-Reverse-Repo-Satz um 0,3 Prozentpunkte und den Mindestreservesatz für Banken um 0,5 Prozentpunkte senken wird.
Nach der letzten Auswertung des Vanguard Capital Markets Model® (VCMM) haben wir unseren 10-Jahres-Ausblick für wichtige Märkte mit Daten per 31. März 2025 aktualisiert.
In den kommenden zehn Jahren erwarten wir die nachstehenden Nominalrenditen (jeweils in Landeswährung der Anlegerinnen und Anlegern in den entsprechenden Wirtschaftsräumen).1
1 Die Zahlen beruhen auf einer Bereichsleiste mit einer Genauigkeit von zwei Punkten für Aktien bzw. einem Punkt für Anleihen (jeweils um das 50. Perzentil). Die Zahlen in Klammern geben die Medianvolatilität an.
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WICHTIGER HINWEIS: Die Prognosen sowie andere Informationen, die von dem Vanguard Capital Markets Model® generiert werden und die Wahrscheinlichkeit verschiedener Anlageergebnisse zum Gegenstand haben, sind naturgemäß hypothetisch, stellen keine tatsächlichen Anlageergebnisse dar und garantieren keine zukünftigen Erträge. Die Ergebnisse des Modells werden mit jeder Nutzung sowie im Laufe der Zeit variieren. Die Prognosen des VCMM basieren auf statistischen Analysen und historischen Daten. Zukünftige Renditen können von den im VCMM erfassten historischen Mustern abweichen. Noch wichtiger ist jedoch, dass das VCMM extrem negative Szenarios unterschätzen kann, die in den historischen Zeiträumen, auf denen die Modellschätzungen beruhen, nicht vorkamen.
Das Vanguard Capital Markets Model® ist ein firmeneigenes Finanz-Simulationsinstrument. Es wurde von den primären Investment-Research- und Beratungsteams von Vanguard entwickelt und wird von diesen gewartet. Das Modell prognostiziert die Verteilung zukünftiger Renditen für zahlreiche Assetklassen. Zu diesen Assetklassen gehören die US-amerikanischen und internationalen Aktienmärkte, US-Treasuries und Unternehmensanleihen mit verschiedenen Laufzeiten, internationale Anleihemärkte, US-Geldmärkte, Rohstoffe sowie bestimmte alternative Anlagestrategien. Die theoretische und empirische Grundlage des Vanguard Capital Markets Model ist die Beziehung zwischen Rendite und Risiko: Die Renditen zahlreicher Assetklassen sind der von Anlegern im Gegenzug für bestimmte Arten von systematischem Risiko (Beta) verlangte Ausgleich. Das Modell beruht im Kern auf Schätzungen der dynamischen statistischen Beziehung zwischen Risikofaktoren und Asset-Renditen. Diese erhalten wir durch statistische Analyse monatlicher Finanz- und Wirtschaftsdaten, die bis in das Jahr 1960 zurückreichen. Mithilfe eines Systems von Gleichungsschätzungen führt das Modell eine Monte Carlo-Simulation durch, um die geschätzten Zusammenhänge zwischen Risikofaktoren und Assetklassen sowie Ungewissheit und Zufälle langfristig zu prognostizieren. Das Modell generiert eine große Anzahl simulierter Ergebnisse für jede Assetklasse über verschiedene Zeiträume. Die Prognosen werden durch Berechnung der Zentraltendenzen in diesen Simulationen gewonnen. Die Ergebnisse des Modells variieren mit jeder Nutzung sowie im Laufe der Zeit.
Der Wert des VCMM liegt primär in seiner Anwendung für die Analyse potenzieller Kundenportfolios. VCMM-Prognosen für einzelne Assetklassen – bestehend aus Verteilungen der erwarteten Renditen, Volatilitäten und Korrelationen – sind der Schlüssel zur Bewertung potenzieller Verlustrisiken, verschiedener Risiko-Rendite-Zielkonflikte sowie der Diversifizierungsvorteile unterschiedlicher Anlageklassen. Zwar werden mit jeder Renditeverteilung auch Zentraltendenzen generiert, allerdings lassen sich die Ergebnisse des VCMM am effektivsten nutzen, indem man das gesamte Spektrum möglicher Ergebnisse für die untersuchten Assetklassen betrachtet.
Das VCMM generiert ein breites Spektrum möglicher Ergebnisse und soll so die Unsicherheit von Prognosen darstellen. Es ist wichtig zu verstehen, dass das VCMM den Renditeverteilungen keine „Normalität“ aufzwingt, sondern vielmehr von den sogenannten „Fat Tails“ (Extremrisiken) und der Schiefe in der empirischen Verteilung der modellierten Assetklassenrenditen beeinflusst wird. Innerhalb eines breiten Ergebnisspektrums können Anlegerinnen und Anleger sehr unterschiedliche Ergebnisse erzielen, was die Vielfältigkeit der möglichen zukünftigen Pfade unterstreicht. Tatsächlich ist dies einer der wichtigsten Gründe, warum wir Renditeprognosen als Verteilung darstellen.
Wichtige Hinweise zu Anlagerisiken
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