Was ist unter Honorarberatung in Deutschland zu verstehen?
Honorarberatung zeichnet sich durch eine unabhängige und umfassende Beratung aus, die individuell auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden eingeht. Ziel ist es, fundierte finanzielle Entscheidungen zu ermöglichen. Dies umfasst z.B. den Abschluss von Verträgen oder Fonds-Sparplänen, aber auch viele weitere Dienstleistungen wie z.B. Finanzpläne. Viele Honorarberatende legen Wert darauf, dass nicht ein Verkaufsgespräch im Vordergrund steht, sondern eine objektive und transparente Beratung.
Honorarberatungen erfüllen folgende Kriterien:
Eine Honorarberatung ist die Dienstleistung, die folgenden Kriterien entspricht:
- die Beratung erfolgt ausschließlich im Interesse der Kundinnen und Kunden
Was benötigen Beratende, um ein Honorarberatungsmodell zu starten?
Honorarberatende bieten eine unabhängige und objektive Beratung, frei von Produktvorgaben und ohne wirtschaftliche Abhängigkeit von Versicherungen oder anderen Produktgebern. Dank ihrer umfassenden fachlichen Qualifikation und Erfahrung können sie stets im besten Interesse ihrer Kundinnen und Kunden handeln. Diese Art der Beratung erfordert ein umfassendes Finanzwissen, das laufend auf dem aktuellen Stand sein sollte. Egal ob Änderungen bei Riester, Rürup und Co., neue gesetzliche Vorgaben zur betrieblichen Altersvorsorge, die Aussichten für die gesetzliche Rente oder die Tücken und Vorteile von Fonds und ETFs – ein Honorarberaterin oder ein Honorarberater muss umfassend informiert sein. Ein sicheres Verständnis und die Einhaltung regulatorischer Rahmenbedingungen sind ebenfalls notwendig. Darüber hinaus sind unternehmerisches Denken, eine strategische Marktpositionierung und eine hohe Beratungsqualität wichtig, um langfristig erfolgreich zu sein.
Der Schlüssel zum Erfolg ist es, Kundinnen und Kunden nicht nur zu gewinnen, sondern langfristig zu binden. Das liegt an der Vergütungsstruktur: Bei provisionsbasierter Beratung läuft die Vergütung bei Abschluss eines Produktes oft mehrere Jahre. Dynamische Anpassungen lösen unter Umständen wieder Provisionen aus. Kundinnen und Kunden ist oft nicht bewusst, welche Summe sie genau für den Vertrieb zahlen. Einige Marktakteurinnen und Marktakteure kritisieren das, da die hohen Kosten die Rendite der Produkte erheblich schmälern können. Es hat für das Geschäftsmodell der provisionsbasiert arbeitende Finanzberatung aber den Vorteil, dass die Einnahmen weiter fließen, auch wenn Kundinnen und Kunden keinen akuten Beratungsbedarf hat. Zudem sind sie – je nach Geschäftsmodell – durch sogenannte Leads oder durch erfolgsabhängige Vergütungssysteme finanziell abgesichert.
Für die Honorarberatung gibt es diese Vorzüge nicht. Sie muss sich eigenständig am Markt positionieren, einen Kundenstamm aufbauen, und diesen durch die Qualität der Beratung halten. Branchenverbände bieten Verzeichnisse und weitere Dienstleistungen für Honorarberatende. Allerdings reicht das in der Regel nicht für eine Positionierung am Markt aus. Eine eigene Marketingstrategie ist unerlässlich. Dazu gehören:
Netzwerk bilden mit anderen Teilnehmern im erweiterten Bereich der Branche – Steuerberatungen, Rechtsanwälte, Notare, Mediatoren etc.
Finanzberatende, die künftig nach dem Honorarmodell arbeiten möchten, sollten daher ihren Businessplan entweder vollständig neu erstellen oder grundlegend überarbeiten. Wichtig sind dabei:
Gibt es unterstützende Strukturen, etwa durch lokale öffentliche Akteure wie Stadt, IHK, Verbraucherzentralen?
Weitere Vanguard365-Leitfäden auf dem Weg zum erfolgreichen Beratungsgeschäft finden Sie hier.
So profitieren Beratende von der Vergütung nach dem Honorarmodell
Durch die Honorarvergütung können Beratende beispielsweise ihr Geschäftsmodell erweitern und die folgenden Dienstleistungen einbinden:
Diese Aspekte lassen sich in einem rein provisionsbasierten Geschäftsmodell kaum unterbringen. Sie dürften künftig aber eine größere Rolle in der Finanzberatung spielen. Das hat mehrere Gründe: