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Wie sind die Erwartungen für Konjunktur, Inflation, Zinsen und Kapitalmärkte? Starten Sie mit uns ins neue Jahr mit einem kurzen Marktausblick. Erfahren Sie mehr am 24. Januar.
Ein Kommentar von Lukas Brandl-Cheng, Investment Strategy Analyst, Vanguard Europe
An den Kursverlusten des abgelaufenen Jahres war eines besonders auffällig: Die Wucht, mit der die Verkaufswelle gleichzeitig über die Aktien- und Anleihemärkte hereinbrach.1
In Phasen fallender Aktienkurse bewegen sich Anleihen meist in die entgegengesetzte Richtung. Dass dies im Jahr 2022 nicht so war, hat viele Anleger:innen beunruhigt und die Frage aufgeworfen, ob das traditionelle Mischportfolio, bestehend aus 60% Aktien und 40% Anleihen, noch eine Zukunft hat.
Wie unsere Analysen zeigen, kommt es in unregelmäßigen Abständen zu hohen positiven Korrelationen zwischen den beiden Assetklassen. Für langfristig positive Korrelationen, die die Anlageergebnisse stärker beeinflussen würden, wären jedoch lange Phasen konstant hoher Inflation notwendig.2
Bedingt durch die Kursverluste des vergangenen Jahres sind unsere Prognosen für globale Aktien und Anleihen, die in den vergangenen zehn Jahren rückläufig waren, zuletzt wieder gestiegen. Die nachstehende Grafik zeigt unsere annualisierten 10-Jahres-Renditeerwartungen für ein Mischportfolio mit einem Aktienanteil von 60% seit 2004: Der Anstieg am rechten Rand des Diagramms bildet die höheren Renditeerwartungen für Multi-Asset-Anleger:innen ab 2023 und bis Ende 2032 ab, wenn die durchschnittlichen 10-Jahres-Renditen nicht mehr durch die erheblichen Kurseinbrüche an den Aktien- und Anleihemärkten des Jahres 2022 belastet werden.
Grund für die besseren Aussichten sind vor allem die höheren Zinsen, mit denen die Zentralbanken die Inflation eindämmen wollen – und so die parallelen Kursrückgänge an den Aktien- und Anleihemärkten verursacht haben. Doch höhere Zinsen sind eben auch der Grund für steigende Prognosen in den kommenden zehn Jahren, da die Renditen von Staatsanleihen aus Industrieländern die Grundlage für die Renditen von Risikoaktiva bilden.
Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für künftige Erträge. Jegliche Prognose sollte als hypothetischer Natur betrachtet werden und spiegelt keine zukünftigen Ergebnisse wider bzw. garantiert diese nicht.
Hinweise: Das Diagramm zeigt die realisierte annualisierte 10-Jahres-Rendite eines Portfolios, das zu 60% aus globalen Aktien und zu 40% aus währungsgesicherten globalen Anleihen besteht, im Vergleich zu den zehn Jahre zuvor erstellten VCMM-Prognosen. Ein Beispiel: Die Daten vom März 2014 am linken Rand zeigen die realisierte Rendite für den 10-Jahres-Zeitraum vom 31. März 2004 bis zum 31. März 2014 (durchgezogene Linie) im Vergleich zur 10-Jahres-Renditeprognose vom 31. März 2004 (gestrichelte Linie). Die gestrichelte Linie läuft nach dem September 2022 weiter und zeigt an, wie sich unsere Prognosen zwischen dem 31. Dezember 2012 und dem 30. September 2022 (die zwischen dem 31. Dezember 2022 und dem 30. September 2032 enden) entwickeln. Die Interquartilsspanne (dunkelgrau schraffierter Bereich) stellt den Bereich zwischen dem 25. und 75. Perzentil der Renditeverteilung dar, die hellgrau schraffierte Spanne den Bereich zwischen dem 5. und 95. Perzentil. Weitere Einzelheiten zu den Assetklassen finden Sie in den Fußnoten.
Quelle: Refinitiv (Stand: 31. Oktober 2022) und Berechnungen von Vanguard (in EUR, Stand: 30. September 2022).
WICHTIGER HINWEIS: Die Prognosen sowie andere Informationen, die von dem VCCM generiert werden und die Wahrscheinlichkeit verschiedener Anlageergebnisse zum Gegenstand haben, sind naturgemäß hypothetisch, stellen keine tatsächlichen Anlageergebnisse dar und garantieren keine zukünftigen Erträge. Die Verteilung der Renditeergebnisse des VCMM wird aus 10.000 Simulationen für jede modellierte Assetklasse abgeleitet. Die Simulationen wurden vom 31. März 2004 bis zum 30. September 2022 einmal pro Quartal erstellt. Die Ergebnisse des Modells können mit jeder Nutzung sowie im Laufe der Zeit variieren.
Der Ausverkauf an den Aktien- und Anleihemärkten des vergangenen Jahres hat letztlich auch eine gute Seite: Unsere langfristigen Renditeprognosen für Multi-Asset-Portfolios sind gestiegen.
Besonders am Anleihemarkt haben sich die langfristigen Aussichten deutlich verbessert. Steigen die Zinsen, fallen die Anleihekurse, und zwar sofort. Allerdings können Anleger:innen die Cashflows zu höheren Zinsen reinvestieren. Bei einem entsprechend langen Anlagehorizont sollten die höheren Erträge aus den höheren Kuponzahlungen die jüngsten Kursverluste daher ausgleichen und Anleger:innen insgesamt höhere Renditen erzielen.
Wie die nachstehende Grafik zeigt, sind unsere 10-Jahres-Prognosen für weniger riskante Portfolios mit vergleichsweise hohem Anleiheanteil besonders deutlich gestiegen.
Die grünen Zahlen (in Klammern) zeigen die Verbesserung in Prozentpunkten im Vergleich zu unseren Prognosen von vor einem Jahr. Entlang des gesamten Risikospektrums sind unsere Renditeprognosen für die kommenden zehn Jahre um etwa 2,5 Prozentpunkte pro Jahr gestiegen.
Steigende Renditeprognosen für Multi-Asset-Portfolios
Jegliche Prognose sollte als hypothetischer Natur betrachtet werden und spiegelt keine zukünftigen Ergebnisse wider bzw. garantiert diese nicht.
Hinweise: Diese Prognosen beruhen auf der aktuellen Verteilung von 10.000 VCMM-Simulationen der nominalen, annualisierten 10-Jahres-Renditen von Anleihen in EUR und zeigen die Veränderung gegenüber unserer Medianprognose aus dem Vorjahr an (in Klammern). In den Renditen der Assetklassen sind reinvestierte Dividenden und Kapitalgewinne enthalten, jedoch weder Verwaltungsgebühren bzw. -kosten noch die Auswirkungen von Steuern. Indizes werden nicht gemanagt, Anleger:innen können daher nicht direkt in einen Index investieren. Die Aktien- und Anleihe-Teilportfolios bestehen jeweils aus globalen Aktien und währungsgesicherten globalen Anleihen. Weitere Einzelheiten zu den Assetklassen finden Sie in den Fußnoten.
Quelle: Berechnungen von Vanguard (in EUR); Stand: 30. September 2021 bzw. 30. September 2021.
WICHTIGER HINWEIS: Die Prognosen sowie andere Informationen, die von dem VCCM generiert werden und die Wahrscheinlichkeit verschiedener Anlageergebnisse zum Gegenstand haben, sind naturgemäß hypothetisch, stellen keine tatsächlichen Anlageergebnisse dar und garantieren keine zukünftigen Erträge. Die Verteilung der Renditeergebnisse des VCMM wird aus 10.000 Simulationen für jede modellierte Assetklasse abgeleitet. Simulationen per 30. September2021 und 30. September 2022. Die Ergebnisse des Modells können mit jeder Nutzung sowie im Laufe der Zeit variieren.
Auch 2023 könnte ein unruhiges Jahr werden. Dennoch gehen wir davon aus, dass Multi-Asset-Anleger:innen mit Geduld und einem strategischen, global diversifizierten Aktien-/Anleiheportfolio langfristig belohnt werden. Daher empfehlen wir Anleger:innen, Kurs zu halten und eine langfristige Perspektive zu wahren, denn so haben sie aus unserer Sicht die besten Erfolgsaussichten.
In unserem Vanguard Marktausblick 2023: Kampf gegen die Inflation erfahren Sie mehr.
1 Berechnungen von Vanguard in EUR, basierend auf Daten von Refinitiv, Stand: 31. Oktober 2022. Globale Aktien und Anleihen werden dargestellt durch den MSCI AC World Total Return Index Euro bzw. Bloomberg Global Aggregate Index Euro Hedged.
2 Quelle: Aus der Reihe Global Macro Matters: The Stock/Bond Correlation: Increasing Amid Inflation, but Not a Regime Change. Wu et al. Vanguard Research, 2021.
Für die VCMM-Simulationen wurden folgende Benchmarks verwendet:
Wichtige Hinweise zu Anlagerisiken
Der Wert der Investitionen und die daraus resultierenden Erträge können steigen oder fallen, und Investoren können Verluste auf ihrer Investitionen erleiden.
Frühere Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.
Fonds, die in festverzinsliche Wertpapiere investieren, bergen das Risiko eines Zahlungsausfalls bei Rückzahlungen und einer Beeinträchtigung des Kapitalwerts Ihrer Investition. Außerdem kann das Ertragsniveau schwanken. Änderungen der Zinssätze haben wahrscheinlich Auswirkungen auf den Kapitalwert von festverzinslichen Wertpapieren. Unternehmensanleihen können höhere Erträge abwerfen, bergen aber auch ein höheres Kreditrisiko. Dadurch steigt das Risiko eines Zahlungsausfalls bei Rückzahlungen und einer Beeinträchtigung des Kapitalwerts Ihrer Investition. Das Ertragsniveau kann schwanken und Änderungen der Zinssätze haben wahrscheinlich Auswirkungen auf den Kapitalwert von Anleihen.
WICHTIGER HINWEIS: Die Prognosen sowie andere Informationen, die von dem Vanguard Capital Markets Model generiert werden und die Wahrscheinlichkeit verschiedener Anlageergebnisse zum Gegenstand haben, sind naturgemäß hypothetisch, stellen keine tatsächlichen Anlageergebnisse dar und garantieren keine zukünftigen Erträge. Die Verteilung der Renditeergebnisse des VCMM wird aus 10.000 Simulationen für jede modellierte Assetklasse abgeleitet. Simulationen per 31. Mai 2022. Die Ergebnisse des Modells können mit jeder Nutzung sowie im Laufe der Zeit variieren.
Die Prognosen des VCMM basieren auf statistischen Analysen und historischen Daten. Zukünftige Renditen können von den im VCMM erfassten historischen Mustern abweichen. Noch wichtiger ist jedoch, dass das VCMM extrem negative Szenarios unterschätzen kann, die in den historischen Zeiträumen, auf denen die Modellschätzungen beruhen, nicht vorkamen.
Das Vanguard Capital Markets Model® ist ein proprietäres Finanzsimulationstool, das von der Investment Strategy Group von Vanguard entwickelt und gepflegt wird. Das Modell prognostiziert die Verteilung zukünftiger Renditen für zahlreiche Assetklassen. Zu diesen Assetklassen gehören die US-amerikanischen und internationalen Aktienmärkte, US-Treasuries und Unternehmensanleihen mit verschiedenen Laufzeiten, internationale Anleihemärkte, US-Geldmärkte, Rohstoffe sowie bestimmte alternative Anlagestrategien. Die theoretische und empirische Grundlage des Vanguard Capital Markets Model ist die Beziehung zwischen Rendite und Risiko: Die Renditen zahlreicher Assetklassen sind der von Anlegern im Gegenzug für bestimmte Arten von systematischem Risiko (Beta) verlangte Ausgleich. Den Kern des Modells bilden Schätzungen der dynamischen statistischen Beziehung zwischen Risikofaktoren und Vermögensrenditen, die durch statistische Analysen auf der Grundlage verfügbarer monatlicher Finanz- und Wirtschaftsdaten gewonnen werden. Mithilfe eines Systems von Gleichungsschätzungen führt das Modell eine Monte Carlo-Simulation durch, um die geschätzten Zusammenhänge zwischen Risikofaktoren und Assetklassen sowie Ungewissheit und Zufälle langfristig zu prognostizieren. Das Modell generiert eine große Anzahl simulierter Ergebnisse für jede Assetklasse über verschiedene Zeiträume. Die Prognosen werden durch Berechnung der Zentraltendenzen in diesen Simulationen gewonnen. Die Ergebnisse des Modells variieren mit jeder Nutzung sowie im Laufe der Zeit.
Wichtige allgemeine Hinweise
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