• Mit der First Republic Bank hat inzwischen die dritte US-Regionalbank innerhalb weniger Wochen Insolvenz angemeldet. Die Reaktion der Märkte fiel bisher verhalten aus. 
  • Trotzdem macht die Pleite die politische Herausforderung der Lage deutlich und stellt die Disziplin langfristiger Anlegerinnen und Anleger auf die Probe.
  • Schnelllebige Wirtschafts- oder Finanzmarktnachrichten können Anlegerinnen und Anleger nervös machen; wir sind jedoch überzeugt, dass es sich in den allermeisten Fällen langfristig auszahlt, an durchdachten Plänen und Portfolios festzuhalten.

 

Mit der First Republic Bank hat inzwischen die dritte US-Regionalbank innerhalb weniger Wochen Insolvenz angemeldet. Die Reaktion der Märkte fiel bisher verhalten aus, trotzdem macht die Pleite die politische Herausforderung der Lage deutlich und stellt die Disziplin langfristiger Anlegerinnen und Anleger auf die Probe.

Am 1. Mai gab die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) announced die Übernahme und den anschließenden Verkauf der First Republic Bank, der 14. größten US-Geschäftsbank nach Bilanzsumme (Stand: Ende 2022) an die JPMorgan Chase Bank bekannt. Im Zuge der Transaktion werden alle Inhaberinnen und Inhaber eines Kontos bei der First Republic Bank zu Kundinnen und Kunden von JPMorgan Chase und haben vollen Zugriff auf ihre Einlagen. 

Wir empfehlen Anlegerinnen und Anlegern, sich weiterhin auf langfristige Faktoren zu konzentrieren, die sie beeinflussen können. Von spekulativen oder emotionsgeladenen Anlageentscheidungen raten wir ab.

In diesem Artikel fassen wir die Entwicklungen im US-Bankensystem zusammen und geben Einblick in das begrenzte Exposure der US- und internationalen Vanguard Fonds auf die First Republic Bank (Ticker: FRC).

In den Fokus der Märkte geriet die First Republic Bank zuerst im März, als ihr Aktienkurs im Zuge des Zusammenbruchs der Silicon Valley Bank und der Signature Bank um 90% nachgab. Die Silicon Valley Bank (SVB) war in Schieflage geraten, nachdem sie Anleihen mit Verlusten verkaufen musste. Kundinnen und Kunden fürchteten daraufhin um die Solvenz der Bank und zogen ihre Einlagen ab. Die SVB hatte einen Großteil ihrer Kundeneinlagen in US-Staatsanleihen und verbriefte Hypotheken investiert. Als die US Federal Reserve (Fed) im vergangenen Jahr die Zinsen anhob, um die Inflation einzudämmen, verlor dieses Portfolio an Wert. Die Aufsichtsbehörden schlossen daraufhin am 10. März die Silicon Valley Bank und zwei Tage später auch die Signature Bank, die Einlagen wurden in beiden Fällen von der FDIC vollständig garantiert.

In den ersten drei Monaten des Jahres hatten die Kundinnen und Kunden der First Republic Bank netto bereits mehr als 70 Mrd. US-Dollar an Einlagen abgezogen, was etwa 40% des Einlagevermögens der Bank per Jahresende 2022 entsprach; dies geht aus einer am 24. April veröffentlichten Gewinnmitteilung der Bank für das erste Quartal hervor. Die Zahlen wären sogar noch schlechter ausgefallen, hätten nicht einige große US-Banken zur Stabilisierung 30 Milliarden Dollar bei der First Republic eingezahlt; zusätzlich hat die Bank ihre Kreditaufnahme versiebenfacht.  

Nachdem dies bekannt wurde, gab der Aktienkurs von First Republic in der vergangenen Woche erneut nach, was die Verpfändung und den Verkauf des Unternehmens beschleunigte. Die Insolvenz der drei Banken wird voraussichtlich zu strengerer Regulierung und Aufsicht sowohl in den Bundesstaaten als auch auf nationaler Ebene führen. Die Aufsichtsbehörden stehen dabei vor der Herausforderung, einerseits die Stabilität des Bankensystems zu gewährleisten und andererseits Kreditwachstum zu ermöglichen.

Exposure der Vanguard Fonds 

Mehrere Vanguard Fonds hielten Wertpapiere, die von der First Republic Bank begeben worden waren, darunter sowohl Aktien als auch Anleihen. Per 31. März 2023 machte das Gesamt-Exposure der US- und internationalen Vanguard Fonds auf die First Republic weniger als 0,01% des Gesamtvermögens dieser Fonds aus. 

Was langfristig zählt

Wir gehen davon aus, dass die Zentralbanken die weiterhin hartnäckige Inflation letztlich unter Kontrolle bringen werden – allerdings um den Preis einer weltweiten Rezession noch in diesem Jahr. Eine restriktive Geldpolitik belastet das Bankensystem und die Kreditvergabe. Die Zentralbanken stehen vor einem Konflikt, der in den kommenden Monaten für weitere Volatilität sorgen dürfte: Sie müssen einerseits die Inflation bekämpfen und andererseits die Stabilität des Finanzsystems gewährleisten.

Wirtschafts- oder Finanzmarktnachrichten sind schnelllebig, können Anlegerinnen und Anleger jedoch nervös machen. Wir sind dennoch überzeugt, dass es sich in den allermeisten Fällen langfristig auszahlt, an durchdachten Plänen und Portfolios festzuhalten.

Insbesondere empfehlen wir Anlegerinnen und Anlegern, 

  • ihre Asset-Allokation auf ihre Risikotoleranz abzustimmen;
  • ihre Kosten zu minimieren;
  • realistische Ziele und Erwartungen zu formulieren;
  • ihre Portfolios zu diversifizieren;
  • Kurs zu halten.

Grundsätzlich sollten Anlegerinnen und Anleger ihre Portfolios nur dann verändern, wenn sich ihr Anlagehorizont, ihre Ziele oder ihre finanziellen Verhältnisse wesentlich verändern, nicht jedoch aufgrund kurzfristiger Ereignisse an den Märkten. 

Wichtige Hinweise zu Anlagerisiken

Der Wert der Investitionen und die daraus resultierenden Erträge können steigen oder fallen, und Investoren können Verluste auf ihrer Investitionen erleiden.

Wichtige allgemeine Hinweise

Nur für professionelle Anleger (nach den Kriterien der MiFID II-Richtlinie), die auf eigene Rechnung investieren (einschließlich Verwaltungsgesellschaften (Dachfonds) und professionelle Kunden, die im Namen ihrer diskretionären Kunden investieren). In der Schweiz nur für professionelle Anleger. Nicht für die öffentliche Verbreitung bestimmt.

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