Vanguard LifeStrategy ETFs
Mit unseren vier kosteneffizienten, unkomplizierten All-in-One-Fonds und -Musterportfolios für die globalen Aktien- und Anleihemärkte bleibt Beraterinnen und Beratern mehr Zeit für ihre Kundenbeziehungen.
"Wer Anleihen mit kurzer Laufzeit übergewichtet, muss unter Umständen längerfristig auf Rendite verzichten."
Im Kampf gegen die hartnäckige Inflation heben die Zentralbanken die Zinsen weiter an, gleichzeitig erinnern sich viele Anlegerinnen und Anleger noch gut an die Verkaufswelle, die die Anleihemärkte im vergangenen Jahr erfasst hat. Doch davon sollten sie sich nicht in ihren langfristigen Asset-Allokationsentscheidungen beeinflussen lassen: Wir sehen in einer währungsgesicherten Anleiheallokation auch in Zukunft das verlässlichste Instrument zur Diversifizierung von Aktienrisiken.
Außerdem steigen mit den Zinsen auch die langfristigen Renditeprognosen für Anleihen – eine gute Nachricht für langfristige Anlegerinnen und Anleger mit einem diversifizierten Multi-Asset-Portfolio.
Verluste und aktuelle Ereignisse haben überdurchschnittlich großen Einfluss auf Entscheidungsprozesse und damit auch auf Entscheidungen, die das eigene Portfolio betreffen. (Im Englischen spricht man von Negativity Bias1 und Recency Bias2.)
Vor diesem Hintergrund sollten sich Anlegerinnen und Anleger folgende Frage stellen: Werden die kommenden fünf oder zehn Jahre an den Anleihemärkten so verlaufen wie die letzten 18 Monate? Antwort: Wahrscheinlich nicht, wie unsere Analyse zeigt.
Warum? Weil die Ursache für das annus horribilis 2022 an den Anleihemärkten in einem deutlichen Anstieg der Zinserwartungen lag und das Duration-Risiko dieses Problem noch verschärft hat.
Das Duration-Risiko hängt von verschiedenen Eigenschaften einer Anleihe wie Rendite, Kupon und Laufzeit ab und zeigt an, wie eine Anleihe oder ein Anleiheportfolio auf Zinsänderungen reagiert. Anleihen entwickeln sich umgekehrt proportional zu Zinsänderungen: Steigen die Zinsen, fallen die Anleihekurse – und umgekehrt. Je länger die Duration einer Anleihe (in Jahren), desto empfindlicher reagiert ihr Kurs auf Zinsänderungen. Und wie das nachstehende Diagramm zeigt, ist die Duration (der schattierte Bereich) seit Mitte der Neunzigerjahre und vor allem nach der Finanzkrise gestiegen.
Für diese Entwicklung gibt es zwei Erklärungen: Erstens hat die außergewöhnliche Geldpolitik der Zentralbanken nach der Finanzkrise die Renditen kurz- und langfristiger Anleihen auf historische Tiefststände gedrückt. Zweitens ergab sich dadurch für Anleiheemittenten die Möglichkeit, alte Schulden zu niedrigeren Kosten zu refinanzieren und dadurch Laufzeiten und Tilgungszeiträume zu verlängern – in Europa wurden noch 2021 Anleihen mit Laufzeiten von 50 oder 100 Jahren begeben.
Doch wegen der extrem niedrigen Zinsen war die Nachfrage hoch, da Anlegerinnen und Anleger im Gegenzug für Rendite bereit waren, höhere Duration-Risiken in Kauf zu nehmen.
Das Durationsrisiko ist kontinuierlich gestiegen – und dann rasant gefallen
Quelle: Bloomberg, Vanguard. Hinweise: Der Markt für Anleihen in Euro wird dargestellt durch den Bloomberg Sterling Aggregate Index. Daten für den Zeitraum vom 31. Dezember 1996 bis zum 28. Februar 2023. Die modifizierte Duration-to-Worst entspricht der Duration einer Anleihe, die anhand des nächsten Kündigungstermins oder der Fälligkeit der Anleihe berechnet wird, je nachdem, was zuerst eintritt. Die Yield-to-Worst ist die niedrigste mögliche Rendite einer Anleihe (unter Berücksichtigung von Kündigungsoptionen). Der Kupon (nennwertgewichtet, %) entspricht dem durchschnittlichen Kupon neuer Anleiheemissionen. Die Fälligkeit entspricht der verbleibenden Laufzeit einer Anleihe bis zu ihrer Tilgung.
Um die Inflation einzudämmen, haben die Zentralbanken ihre Zinsen schneller als erwartet angehoben und ihre Anleihekäufe eingestellt. Daraufhin schnellten die Renditen von Anleihen in die Höhe, die Kurse insbesondere von Anleihen mit längeren Laufzeiten fielen.
Anlegerinnen und Anleger mit einem Multi-Asset-Portfolio sollten jedoch bedenken, dass das Duration-Risiko ihrer Anleiheallokation jetzt deutlich niedriger ist als vor der Pandemie – und damit auch das Risiko von Kursverlusten wir im vergangenen Jahr.3
In diesem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld ist es gut möglich, dass es auch in diesem Jahr zu Volatilität an den Anleihemärkten kommt. Vor diesem Hintergrund mag es sinnvoll erscheinen, verstärkt in kurzfristige Anleihen und Barmittel zu investieren, die weniger zinssensibel sind und trotzdem attraktive Renditen abwerfen.
Das Problem bei dieser Strategie: Irgendwann sollte man wieder in Anleihen mit längeren Laufzeiten umschichten, und zwar bevor die Märkte erste Zinssenkungen einpreisen; denn, wie wir oben erläutert haben, profitieren Anleihen mit langer Laufzeit anders als Kurzläufer tendenziell von fallenden Zinsen. Doch erfolgreiches Markt-Timing ist selbst für professionelle Investoren schwierig.
Die beiden folgenden Grafiken zeigen die Gesamtrenditen von Anleihen mit langer und kurzer Duration aus dem Euroraum über einen Zeitraum von knapp 25 Jahren und machen deutlich, warum sich ein gewisses Duration-Risiko durchaus lohnt. Man erkennt, dass sich die Erträge (grün) bei Wiederanlage aufaddieren und den Großteil der Gesamtrenditen ausmachen – und dass Anleihen mit längerer Laufzeit dank höherer Kuponzahlungen auch höhere Renditen abwerfen als Anleihen mit kurzer Laufzeit und niedrigeren Kupons.
Die rot schattierten Bereiche zeigen den Beitrag der Kursrendite zur Gesamtrendite von Anleihen an. Wer also Anleihen mit kurzer Laufzeit übergewichtet, muss unter Umständen längerfristig auf Rendite verzichten – insbesondere in Phasen fallender Zinsen.
Analyse der Gesamtrendite von europäischen Staatsanleihen mit langer und kurzer Laufzeit
Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für zukünftige Erträge.
Quelle: Berechnungen von Vanguard auf Grundlage von Daten von Bloomberg. Daten für den Zeitraum vom 31. Dezember 1999 bis zum 30. Juni 2023. Hinweise: Berechnung der 7- bis 10-jährigen Renditen europäischer Anleihen auf Grundlage des Bloomberg Pan-European Aggregate: 7-10 Years Total Return Unhedged EUR. Berechnung der 1- bis 3-jährigen Renditen europäischer Anleihen auf Grundlage des Bloomberg Pan-European Aggregate: 1-3 Years Total Return Unhedged EUR. Renditen in EUR bei Wiederanlage der Erträge.
In einem Multi-Asset-Portfolio sollen Anleihen letztlich vor allem Aktienrisiken diversifizieren. Einen weiteren Einbruch an den Anleihemärkten in der Größenordnung des letzten Jahres halten wir für unwahrscheinlich, außerdem ändert die Volatilität nichts an den Vorteilen, die langfristig für eine Allokation in eurozonen Staatsanleihen im Rahmen einer Multi-Asset-Strategie sprechen.
Weitere Informationen über die Korrelation von Aktien- und Anleiherenditen, auch in einem Szenario längerfristig positiver Korrelationen zwischen den beiden Assetklassen, finden Sie hier.
1 Siehe Kahneman and Tversky, 1979.
2 Siehe Barberis et al., 2001.
3 Quelle: Vanguard, 2023.
Wichtige Hinweise zu Anlagerisiken
Der Wert der Investitionen und die daraus resultierenden Erträge können steigen oder fallen, und Investoren können Verluste auf ihrer Investitionen erleiden.
Die frühere Wertentwicklung gibt keinen verlässlichen Hinweis auf zukünftige Ergebnisse.
Fonds, die in festverzinsliche Wertpapiere investieren, bergen das Risiko eines Zahlungsausfalls bei Rückzahlungen und einer Beeinträchtigung des Kapitalwerts Ihrer Investition. Außerdem kann das Ertragsniveau schwanken. Änderungen der Zinssätze haben wahrscheinlich Auswirkungen auf den Kapitalwert von festverzinslichen Wertpapieren. Unternehmensanleihen können höhere Erträge abwerfen, bergen aber auch ein höheres Kreditrisiko. Dadurch steigt das Risiko eines Zahlungsausfalls bei Rückzahlungen und einer Beeinträchtigung des Kapitalwerts Ihrer Investition. Das Ertragsniveau kann schwanken und Änderungen der Zinssätze haben wahrscheinlich Auswirkungen auf den Kapitalwert von Anleihen.
Wichtige allgemeine Hinweise
Nur für professionelle Anleger (nach den Kriterien der MiFID II-Richtlinie), die auf eigene Rechnung investieren (einschließlich Verwaltungsgesellschaften (Dachfonds) und professionelle Kunden, die im Namen ihrer diskretionären Kunden investieren). In der Schweiz nur für professionelle Anleger. Nicht für die öffentliche Verbreitung bestimmt.
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