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  • Diversifizierung reduziert die Volatilität eines Portfolios
  • Höhere Volatilität kann die Portfoliorendite belasten
  • Bei höherer Konzentration steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die entscheidenden Aktien im Portfolio fehlen

 

Ein Kommentar von Jumana Saleheen, Chief Economist und Head of Investment Strategy Group, und Giulio Renzi-Ricci, Head of Asset Allocation, Vanguard Europe.

In der Vermögensanlage hat sich das Konzept der Portfoliodiversifizierung vor allem aus zwei Gründen durchgesetzt: Risiko und Rendite. Die risikomindernden Vorteile einer marktweiten Diversifizierung sind weitestgehend bekannt. Doch nur wenige Anleger:innen verstehen, wie sich Diversifizierung – und vor allem mangelnde Diversifizierung – auf ihre Rendite auswirken kann.

Anleger:innen können sich, so viel ist bekannt, vor ungewollter Volatilität schützen, indem sie in möglichst viele nicht vollständig korrelierte Wertpapiere investieren. Je geringer die Korrelation zwischen einzelnen Assetklassen ist, desto höher ist die Diversifizierung. Auch deshalb haben Mischportfolios aus Aktien und Anleihen in den letzten 20 Jahren hohe risikobereinigte Renditen erzielt: Aktien und Anleihen haben sich in dieser Zeit tendenziell in entgegengesetzte Richtungen entwickelt1.

Innerhalb einer Assetklasse spricht ebenfalls viel für Diversifizierung, da Anleger:innen so die Auswirkungen hoher Verluste in einem einzelnen Wertpapier auf ihr Portfolio reduzieren können.

Höhere Konzentration bedeutet mehr Risiko

Wer höhere Risiken eingehen kann, der könnte versucht sein, die Zahl der Wertpapiere in seinem Portfolio zu reduzieren und so höhere Renditen anzustreben. Damit dies gelingt, muss man natürlich die Wertpapiere mit der besten Kursentwicklung auswählen.

Beispiel Aktien: Rein empirisch betrachtet hängt die Entwicklung eines diversifizierten Aktienindex wie der S&P 500 von nur relativ wenigen Aktien ab.

Diese Tatsache könnte zu der Annahme verleiten, ein konzentriertes „Best Ideas“-Portfolio sei der sicherste Weg zu Mehrrenditen am Aktienmarkt. Die Idee dahinter: Ein Portfolio, das nur aus den besten Ideen besteht, wird nicht durch zweit- oder drittbeste Ideen „verwässert“.

Die Realität sieht jedoch anders aus. Wie Untersuchungen von Vanguard zeigen, steigt mit höherer Konzentration das Risiko, dass die besten Aktien in einem Portfolio fehlen2. Zum Teil liegt das daran, dass kaum jemand kontinuierlich die richtigen Anlageentscheidungen trifft. Außerdem ist es nach einer falschen Entscheidung viel schwieriger, Verluste auszugleichen und positive kumulative Renditen zu erwirtschaften.

Anders ausgedrückt: Die hohe Volatilität konzentrierter Portfolios führt im Vergleich zu einem diversifizierten Portfolio nicht zu höheren Renditen, sondern zu niedrigeren.

Wie konzentrierte Positionen die Rendite beeinflussen

Stellen Sie sich zwei Portfolios mit einem Anfangswert von jeweils 100 Euro vor: Portfolio 1, ein Portfolio mit geringer Volatilität, erzielt im ersten Jahr einen Gewinn von 5% und im zweiten Jahr einen Verlust von 5%; Portfolio 2, ein Portfolio mit hoher Volatilität, erzielt erst einen Gewinn und anschließend einen Verlust von jeweils 40%. Die durchschnittliche Rendite beider Portfolios beträgt null, für Anleger:innen ist jedoch der Zinseszinseffekt entscheidend. Portfolio 1 ist am Ende des zweiten Jahres 99,75 Euro wert und hat seine Verluste damit weitgehend ausgeglichen; anders Portfolio 2, das nach zwei Jahren nur noch 84 Euro wert ist. Im Englischen gibt es einen gängigen Begriff für die Wirkung höherer Volatilität auf die Portfoliorendite: Volatility Drag.

Eine Simulation, bei der unterschiedlich große Portfolios durch zufällige Aktienauswahl gebildet werden, zeigt, dass einige Portfolios Mehrrenditen gegenüber ihrer Benchmark erzielen können, andere dagegen nicht. Der Volatility Drag macht sich jedoch bei konzentrierten Portfolios stärker bemerkbar.

Wir haben zufällig ausgewählte Portfolios mit fünf Wertpapieren analysiert und bei Portfolios mit überdurchschnittlicher Wertentwicklung eine durchschnittlich Mehrrendite von 2,4% festgestellt. Die durchschnittliche Minderrendite der Portfolios mit unterdurchschnittlicher Wertentwicklung war jedoch mit -3,8% höher. Steigt die Zahl der Wertpapiere in einem Portfolio, nimmt der Volatility Drag ab.

Mit steigender Diversifizierung sinkt die Renditestreuung

Hinweise: Das Anlageuniversum besteht aus den Aktien des Russel 3000 Index für den Zeitraum vom 1. Januar 1987 bis zum 31. Dezember 2017. Bei der Simulation werden Aktien nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, um unterschiedlich große Portfolios zu bilden. In unserer Analyse gehen wir davon aus, dass ein hypothetischer Anleger sein Anlagevermögen während des gesamten Untersuchungszeitraums investieren würde. Die Gewichtungen werden vierteljährlich zurückgestellt. Die annualisierten durchschnittlichen Renditen werden für Portfolios mit Mehr- und Minderrendite sowie für die unterschiedlichen Positionsgrößen getrennt dargestellt. Weitere Einzelheiten finden Sie in dem Vanguard Research-Bericht: „How to increase the odds of owning the few stocks that drive returns“ Februar 2019, C. Tidmore, F. M. Kinniry, G. Renzi-Ricci; E. Cilla.

Quellen: Berechnungen von Vanguard auf Grundlage der vierteljährlichen Renditedaten der Komponenten des Russell 3000 Index; Daten von Thomson Reuters MarketQA.

 

Wie viel Diversifizierung ist genug? Aus unserer Sicht sind Portfolios zu konzentriert, wenn sie aus nur zehn oder zwanzig verschiedenen Positionen bestehen. Um ihre Renditechance deutlich zu erhöhen, sollten Anleger:innen mindestens in fünzig bis hundert verschiedene Titel investieren.

Konzentration kann sich negativ auswirken, denn mit der Konzentration steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die wenigen entscheidenden Aktien nicht im Portfolio enthalten sind. Außerdem steigt das Risiko hoher Volatilität, was ebenfalls zu schlechten Renditen führen kann. Diversifizierung als Anlagekonzept hat sich nicht ohne Grund durchgesetzt: Sie trägt wesentlich zur Risikoreduzierung bei und macht ein Portfolio weniger anfällig für den Volatility Drag.

 

Quelle: Vanguard Research: Hedging equity downside risk with bonds in the low-yield environment, Januar 2021, G. Renzi-Ricci and L. Baynes.

Quelle: Vanguard Research: „How to increase the odds of owning the few stocks that drive returns“, Februar 2019, C. Tidmore, F. M. Kinniry, G. Renzi-Ricci; E. Cilla.

Wichtige Hinweise zu Anlagerisiken

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Die simulierte frühere Wertentwicklung gibt keine verlässlichen Hinweise auf zukünftige Ergebnisse.

Wichtige allgemeine Hinweise

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