• Effektive Wertpapierleihe kann dazu beitragen, die Fondskosten für Anlegerinnen und Anleger bei begrenztem Risiko spürbar zu senken.
  • Ein Wertpapierleihprogramm kann die ganze Anlagephilosophie eines Fondsmanagers zum Ausdruck bringen. Für Vanguard bedeutet das: Anlegerinnen und Anleger stehen immer an erster Stelle. 
  • In einer aktuellen Studie1 hat Morningstar zehn bedeutende Fondsmanager überprüft und untersucht, welchen Anteil der Erträge aus Wertpapierleihprogrammen die Unternehmen an ihre Fondsanlegerinnen und Fondsanleger ausschütten. Auf Platz 1: Vanguard.

Was ist Wertpapierleihe?

Im Fondsmanagement ist Wertpapierleihe, das Verleihen von Wertpapieren gegen eine Gebühr, gängige Praxis. Die Manager aktiver und passiver Fonds und ETFs, aber auch anderer Fonds mit entsprechenden Programmen, verleihen die Wertpapiere in der Regel an Gegenparteien wie Banken und Broker-Dealer, deren Kunden die geliehenen Wertpapiere wiederum für Leerverkäufe oder andere Zwecke wie Market-Making verwenden und so die Marktliquidität erhöhen.

Im Gegenzug erhalten sie neben einer Gebühr auch Sicherheiten: in den USA überwiegend Barmittel, in Europa in der Regel unbare Sicherheiten. Obwohl Leihtransaktionen meist eher bescheidene Erträge abwerfen, kann ein effektives Leihprogramm durch zusätzliches Einkommen die Kostenquote eines Fonds spürbar reduzieren. Und da die Fondskosten insgesamt weiter sinken – was vor allem auf den „Vanguard Effekt“2 zurückzuführen ist –, gewinnen diese Einnahmen als Unterscheidungsmerkmal an Bedeutung.

Das Leihprogramm von Vanguard

Das Wertpapierleihprogramm von Vanguard beruht auf konservativen Prinzipien und robuster Risikokontrolle. Wir wollen die mit Leihtransaktionen verbundenen Risiken minimieren, möglichst hohe Renditen für unsere Kundinnen und Kunden erzielen und ihnen die beste Chance auf Anlageerfolg geben. Daher schütten wir alle Einnahmen aus Leihtransaktionen nach Abzug der Programmkosten an unsere Fonds und damit letztlich an unsere Fondsanlegerinnen und -anleger aus. Wir glauben, dass diese Politik einen Einklang zwischen Risiko und Rendite im besten Interesse der Anlegerinnen und Anleger erzielt, denn Vanguard behält keine Einnahmen aus Leihgeschäften ein. 

Außerdem halten wir die Kosten für unser Leihprogramm niedrig (rund 3%), sodass circa 97% der Bruttoeinnahmen an unsere Kundinnen und Kunden fließen. Im Branchenvergleich ist dieser Ansatz recht ungewöhnlich, denn einige Fondsmanager behalten bis zu 19% der Bruttoeinnahmen ein und generieren so Gewinne für das Unternehmen – eine Praxis, die als „Gebührenaufteilung“ bekannt ist. Wir sind jedoch überzeugt, dass unsere Fondsanlegerinnen und Fondsanleger Anspruch auf 100% der Gewinne haben, schließlich tragen sie auch 100% des Risikos (auf das wir weiter unten eingehen).

Qualität, nicht Quantität

Nur ein kleiner Teil der Wertpapiere in unseren Portfolios, in der Regel ein niedriger einstelliger Prozentsatz des Nettoinventarwerts (NAV) der Vanguard Fonds, wird tatsächlich verliehen. Wir verfolgen also keine Volumenstrategie, sondern orientieren uns an dem Leihwert einzelner Wertpapiere und begrenzen so das Risiko.

Unser Prinzip: Wir setzen auf Qualität und nicht auf Quantität und verleihen knappe Wertpapiere gegen eine Prämie. Wir verleihen also im Vergleich zu einer Volumenstrategie weniger Wertpapiere und investieren die Sicherheiten konservativ, aber dennoch mit dem Ziel einer angemessenen Verzinsung. So erhalten Fondsanlegerinnen und -anleger letztlich attraktivere risikobereinigte Renditen als mit einem Volumenansatz.

Bei einer Volumenstrategie werden Wertpapiere mit niedrigeren Margen verliehen, die ein höheres Leihvolumen oder eine riskantere Reinvestition der Sicherheiten erfordern, um nur geringfügig höhere Nettoerträge zu erzielen. Insgesamt bedeutet dies ein höheres Risiko und niedrigere Liquidität, sollte die Gegenpartei ausfallen. 

Vanguard leiht zudem nur Aktien und keine Anleihen, in der Regel Small und Mid Caps oder internationale (also nicht US-amerikanische) Aktien. Das Angebot an solchen Aktien ist geringer als das amerikanischer Large Caps, weshalb wir durch Leihtransaktionen eine höhere Prämie erzielen können. Die Verleihe von Anleihen ist in der Regel komplexer und kostspieliger und der Wert, den entsprechende Leihtransaktionen für Anlegerinnen und Anleger generieren können, aus unserer Sicht minimal. Wir schließen jedoch nicht aus, zukünftig auch ein Leihprogramm für Anleihen aufzulegen – wenn das Risiko-/Renditeprofil für Anlegerinnen und Anleger nach unserer Einschätzung günstiger ist.

Branchenführer, wenn es um die Interessen von Anlegerinnen und Anlegern geht

Was uns von anderen Fondsmanagern unterscheidet, ist die Tatsache, dass wir die Renditen aus Leihgeschäften in Form niedrigerer Fondsgebühren an Kundinnen und Kunden weitergeben. In einer aktuellen Studie hat Morningstar zehn bedeutende Fondsmanager überprüft und untersucht, welchen Anteil der Erträge aus Wertpapierleihprogrammen die Unternehmen an ihre Fondsanlegerinnen und Fondsanleger ausschütten. Auf Platz 1: Vanguard. Dank unserer Leihstrategie, die minimale Kosten bei größtmöglichen Renditen anstrebt, konnten wir 97% der Erträge an unsere Fondsanlegerinnen und -anleger weitergeben3.

An dieser Stelle ist der Hinweis angebracht, dass Vanguard im Branchenvergleich in der Regel nicht die höchsten Renditen aus Leihgeschäften generiert, was zum Teil an unserer eher konservativen Strategie liegt. Dennoch konnten wir mit den Erlösen aus dem Leihprogramm in den Jahren 2018 bis 2022 unsere Fondsgebühren um durchschnittlich 16% senken – und lagen damit an der Spitze4. Warum? Weil wir die Erträge aus Leihgeschäften fast vollständig an unsere Kundinnen und Kunden zurückgeben – und weil wir für unsere Produkte in der Regel sowieso niedrige Gebühren erheben.

Warum Wertpapierleihe nicht ohne Risiko ist

Gut besicherte Wertpapierleihe ist risikoarm, aber nicht risikolos. Unter anderem besteht das Risiko, dass der Kreditnehmer die geliehenen Wertpapiere nicht zurückgeben kann. Wir reduzieren dieses Risiko jedoch durch eine Übersicherung, sodass der Wert der hinterlegten Sicherheiten den Wert des Darlehens übersteigt. Zudem besteht ein operatives Risiko durch unzureichende operative oder verfahrenstechnische Kontrollen. Auch mögliche Verluste durch Wiederanlage der Sicherheiten stellen ein Risiko dar, das während der Finanzkrise mehrfach eingetreten ist. 

Allerdings hat sich die Branche seit dieser Krise erheblich weiterentwickelt, Wertpapierleihe ist stärker reguliert und die Unternehmen haben ihre Methoden verbessert. Völlig ausschließen lässt sich dieses Risiko jedoch nicht. Das Vanguard Leihprogramm zeichnet sich durch seine Struktur, Disziplin und Risikokontrolle aus, das Team hat strikte operative Vorgaben und wird durch das Senior Management überwacht. So gewährleistet Vanguard einen sorgsamen und verantwortlichen Umgang mit den Vermögenswerten unserer Fondsanlegerinnen und -anleger und steuert die Risiken, die mit der Wertpapierleihe verbunden sind. Zum Beispiel werden Kreditnehmer von der Vanguard Fixed Income Credit Research Group unabhängig geprüft und Obergrenzen für Leihvolumen festgelegt, die von der Risk Management Group täglich kontrolliert werden. 

1 An Inside Look at Securities Lending: An additional source of return (and risk) for fundholders, Morningstar, August 2023.

2 Der sogenannte Vanguard Effekt ist eine Wortschöpfung von Morningstar aus dem Jahr 2009 und sagt aus, das andere Fondsmanager ihre Gebühren tendenziell senken, nachdem Vanguard in einen Markt eingetreten ist oder in einer bestimmten Kategorie Produkte auf den Markt gebracht hat.

3An Inside Look at Securities Lending: An additional source of return (and risk) for fundholders“, Morningstar, August 2023.

4An Inside Look at Securities Lending: An additional source of return (and risk) for fundholders“, Morningstar, August 2023.

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